Institution mit über 800-jähriger Tradition
Ulrich Hörning freut sich: „Der Thomanerchor steht wie keine andere Leipziger Institution mit über 800-jähriger Tradition für musikgeschichtliche Kontinuität. Die Unterlagen zeigen die Verantwortung der Stadt Leipzig und ihrer Verwaltung über die verschiedenen Epochen hinweg auf und geben aber auch persönliche Einblicke in die Lebensrealität der Schüler.“ Emanuel Scobel ergänzt: „In der Tat war es uns wichtig, die historischen Unterlagen für kommende Generationen zu erhalten. Auch die Neugier unserer eigenen Schüler auf die Geschichte des Alumnats ist ungebrochen.“
35 laufenden Metern Archivgut
Die Übernahme ist ein besonderer Zugewinn für die Bestände des Leipziger Stadtarchivs. Bei zahlreichen Vor-Ort-Besuchen im Thomasalumnat haben Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs die historischen Unterlagen des Thomanerchores gesichtet, bewertet und verpackt – 47 Umzugskartons mit insgesamt 35 laufenden Metern Archivgut sowie eine dreistellige Zahl an Plänen und Plakaten wurden übernommen.
Unterlagen erst nach der Erschließung zugänglich
Dr. Michael Ruprecht, Direktor des Stadtarchivs Leipzig, blickt auf die internationale Forschungslandschaft: „Das Interesse an der über 800-jährigen Geschichte des Thomanerchores ist weltweit spürbar. Die Unterlagen geben der zukünftigen Forschung Informationen über das Wirken des Chores in und außerhalb der Stadtgesellschaft, über das Konzertgeschehen, über die Thomaner und die Thomaskantoren sowie über das Leben im Alumnat. Darunter befindet sich sowohl Besonderes wie Urkunden, Zeugnisse, handschriftliche Aufzeichnungen und Fotografien als auch Dokumente des Alltäglichen, wie Mitbringsel von Konzertreisen oder Berichte über das Zusammenleben im Internat.“
Noch können die Unterlagen des Bestandes nicht benutzt werden, denn sie müssen zunächst erschlossen und verzeichnet werden, damit sie der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können.