Förderprojekte
Förderprogramm WissensWandel
Im Rahmen des Fördermittelprogramms „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur“ setzte das Stadtarchiv Leipzig im Jahr 2022 zwei Projekte mit einem Gesamtvolumen von 240.000 Euro um. Das Programm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Das Lebende Buch®
Mit der Multimediastation Das Lebende Buch® welche die analoge mit der digitalen Welt verknüpft, entwickelte das Stadtarchiv Leipzig gemeinsam mit einem externen Dienstleister ein neuartiges Instrument für die Historische Bildungsarbeit, um Schülerinnen und Schülern die spannende Archivarbeit zu vermitteln und das eigenständige und spielerische Lernen als "Archivdetektive" zu fördern.
Digitalisierung der Protokolle der Leipziger Stadtverordnetenversammlungen
Das zweite Projekt umfasste die Digitalisierung der Protokolle über die Plenarsitzungen der Stadtverordneten zu Leipzig (heute Stadtrat) von 1831 bis 1935. Die 154 Bände mit den über 60.000 erfassten Tagesordnungspunkten sind nun im Rechercheportal für die Öffentlichkeit zugänglich.
Landesprogramm Bestandserhaltung Sächsischer Archive (LPBE)
Mit dem Landesprogramm Bestandserhaltung Sächsischer Archive (LPBE), das der Freistaat Sachsen 2022 ins Leben gerufen hat, werden Maßnahmen zum Schutz und zur Bewahrung des Archivguts in nichtstaatlichen Archiven in Sachsen gefördert. Das Stadtarchiv Leipzig erhielt als Unterstützung bei der Sicherung und Bewahrung von bedeutenden historischen Quellen zur Stadtgeschichte für kommende Generationen die Förderhöchstsumme von 20.000 Euro. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
2023 - Reinigung und Verpackung der Jahreshauptrechnungen (1627–1852)
Mit den Fördermitteln für das Jahr 2023 werden die Jahreshauptrechnungen des Rats der Stadt Leipzig (1627–1852) aus dem Bestand 0003 (Einnahmestube) einer Trockenreinigung unterzogen und fachgerecht verpackt. Die frühneuzeitlichen Rechnungsbücher sind eine bedeutende landes- und lokalgeschichtliche Quelle, die wegen der Möglichkeit zur multiperspektivischen Auswertung für zum Beispiel die Sozial-, Wirtschafts-, Kultur-, Politik-, Geschichtswissenschaft oft und vielseitig genutzt werden. Neben dem Verwaltungshandeln des Leipziger Rats lassen sich mit diesen Quellen unter anderem gesellschaftliche Minderheiten über das Zinswesen nachweisen oder die Provenienz von Kunst- und Kulturgütern rekonstruieren, weshalb diese Archivalien vermehrt in den Fokus der Wissenschaft rücken.
2022 - Reinigung und Verpackung der Polizeimeldebücher (1814-1935)
Mit den Fördermitteln für das Jahr 2022 konnten 300 Bände der Meldebücher aus dem Bestand 0036 (Polizeiamt der Stadt Leipzig) einer Trockenreinigung unterzogen und fachgerecht verpackt werden. Die Meldebücher sind von großer Bedeutung, da in ihnen alle Einwohnerinnen und Einwohner von Leipzig und den nach Leipzig eingemeindeten Vororten in Registern erfasst wurden und sie daher häufig für Personenrecherchen genutzt werden. Die Meldebücher enthalten in unterschiedlichem Umfang Verzeichnisse zu bleibenden und temporären Leipziger Einwohnerinnen und Einwohnern, zu Personen aus Theatern, zu Studierenden und sogenannte "Fremdenbücher" (Gästebücher) der Hotels und Pensionen.